Ist ein einziger schmerzempfindlicher Zahn etwas Ernstes?

Es ist ganz normal, beim Essen von Eis oder heißer Suppe ab und zu kurz zusammenzuzucken – wenn Sie jedoch an empfindlichen Zähnen leiden, lässt sich der dadurch hervorgerufene und nur langsam abflauende Schmerz kaum ignorieren. Durch extreme Temperaturen verursachte Schmerzen gehören zu häufigen Zahnbeschwerden, die jedoch meist mehr als einen Zahn betreffen. Wenn allerdings nur einer Ihrer Zähne schmerzempfindlich reagiert, könnte das ein Anzeichen für ein ernsteres Problem sein.

Ursachen von Empfindlichkeiten

Zahnempfindlichkeit – auch bekannt als Dentin-Hypersensibilität – wird oft durch übereifriges Zähneputzen, eine Zahnbürste mit harten Borsten oder die Verwendung einer stark abreibenden Zahnpasta verursacht. Dadurch wird mit der Zeit Zahnschmelzsubstanz abgetragen und die Dentinschicht im Inneren des Zahns freigelegt. Auch Sodbrennen, Bulimie oder ähnliche Beschwerden, bei denen Magensäure in den Mundraum gelangt, können eine Erosion des Zahnschmelzes zur Folge haben. Natürlich kann auch der übermäßige Konsum von säurehaltigen Speisen und Getränken dazu beitragen.

Warum nur eine Stelle?

 

Bedenken Sie, dass Zähneknirschen oder Zähnepressen die Nerven reizen kann, und das auch in lokal begrenzten Bereichen, wenn Ihr Aufbiss nicht perfekt ist. Kürzlich vorgenommene Behandlungen zur Zahnaufhellung könnten ebenfalls ein Grund für Reizungen sein. Und wenn es durch eine Parodontalerkrankung an einer Stelle wegen eines Abszesses zu einem Rückgang Ihres Zahnfleisches gekommen ist (mehr dazu weiter unten im Text), kann der freiliegende Zahnhals bzw. Wurzelbereich auf Heißes oder Kaltes ebenso schmerzempfindlich reagieren.

Behandlungsoptionen bei Dentin-Hypersensibilität

 

Nachdem Ihr Zahnarzt andere Ursachen für Ihre Schmerzempfindlichkeit ausgeschlossen hat, wird er Ihnen gegebenenfalls eine desensibilisierende Zahnpasta empfehlen, die dazu beiträgt, die Dentinkanälchen (Nervenverbindungen), die die Schmerzen verursachen, abzudecken. Für gewöhnlich muss diese mindestens einen Monat lang regelmäßig verwendet werden, bevor Ergebnisse festgestellt werden können.

In der Zwischenzeit kann Ihr Zahnarzt in der Praxis eine Behandlung zur Desensibilisierung vornehmen oder Ihnen ein Fluoridgel verschreiben, das Sie nach dem Zähneputzen auf die schmerzempfindlichen Bereiche auftragen. Und natürlich wird Ihr Zahnarzt Sie auch dabei unterstützen, schlechte Angewohnheiten zu korrigieren, die zu dem Problem beigetragen haben könnten.

Karies

 

Wenn Ihnen ein Zahn Probleme bereitet, wird Ihr Zahnarzt diesen genau untersuchen und Sie bitten, Ihre Symptome zu beschreiben. Wahrscheinlich wird er den Bereich röntgen, um zu bestimmen, ob einige gängige Erkrankungen die Ursache des Problems sein könnten – eine davon ist Karies.

In diesem Fall haben sich auf der Zahnoberfläche durch Kariesbakterien Säuren gebildet, die schließlich den Zahnschmelz auflösen und die Dentinschicht freilegen. Und da die Dentinschicht von feinen Nervenfasern durchzogen ist, kann es zu Temperaturempfindlichkeit und Aufbissschmerzen kommen. Sobald Ihr Zahnarzt die Karies entfernt und den Zahn mit einer Amalgam- oder zahnfarbenen Füllung verschlossen hat, sollten Sie wieder schmerzfrei sein. Gegebenenfalls ist eine vollständige Krone nötig, da diese mehr Stabilität bietet und länger hält.

Ausgefallene oder beschädigte Füllungen

 

Leider halten Zahnfüllungen nicht für immer – und wenn sie beschädigt werden oder sich lockern, kann es zu Schmerzen kommen, weil Bakterien unter die Füllung gelangen und den Zahnverfall vorantreiben. Dieses Problem kann glücklicherweise durch das Legen einer neuen Füllung oder Aufsetzen einer Krone behoben werden.

Ein Sprung oder Riss im Zahn

 

Ein häufiges Anzeichen für einen Sprung im Zahn ist ein heftiger Schmerz beim Aufbeißen, der nachlässt, wenn sich die Zähne wieder öffnen. Ein Sprung oder Riss im Zahn lässt sich mit bloßem Auge oft nicht erkennen. Die Diagnose wird erschwert, wenn er auch aus einer Röntgenaufnahme nicht ersichtlich ist. Sprünge, die um eine Fraktur im Umfeld einer Füllung entstehen, können repariert werden, indem eine neue Füllung gelegt oder eine Krone aufgesetzt wird. Reicht ein Sprung jedoch in die Pulpa (das Zahnmark), ist möglicherweise eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich, bevor auf den Zahn eine Krone aufgesetzt werden muss. Zieht sich ein Sprung unter den Zahnfleischrand bis in die Wurzel des Zahns, muss der Zahn gezogen werden.

Abszess

 

Ein Zahnabszess bildet sich, wenn in der aus Nerven und Blutgefäßen bestehenden Pulpa eine Infektion entsteht. Zu den Symptomen gehören unter anderem Fieber, anhaltende Schmerzen und Gesichtsschwellungen. Üblicherweise liegt eine mit Eiter gefüllte Schwellung an der Wurzelspitze des Zahns vor, aus der in regelmäßigen Abständen Eiter austritt, der im Mund einen unangenehmen Geschmack verursacht. Bei einem Zahnabszess ist zum Erhalt des Zahns eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich.

Kürzlich erfolgte Behandlungen

 

Zahnmedizinische Eingriffe wie die Entfernung von tiefer Karies oder die Präparation eines Zahns für eine Krone können Entzündungen der Nerven im Pulpagewebe verursachen. Dadurch kann es zu vorübergehenden Empfindlichkeitsreaktionen auf Heißes oder Kaltes kommen, die sich jedoch gewöhnlich nach ein oder zwei Wochen legen.

Unabhängig davon, ob Sie nur einen oder mehrere schmerzempfindliche Zähne haben, ist es eine gute Idee, so bald wie möglich einen Termin bei Ihrem Zahnarzt zu vereinbaren. Eine frühe Diagnose und Behandlung können verhindern, dass kleine Probleme zu schwereren Komplikationen an den Zähnen oder gar zum Verlust eines Zahns führen.

Der Besuch beim Zahnarzt

 

Vor der Zahnaufhellung sollten Sie den Rat von Ihrem Zahnarzt einholen, ob die Zahnaufhellung für Sie in Frage kommt und ob ein Risiko für eine Zahnempfindlichkeit besteht. Ihr Zahnarzt kann Ihre Zähne untersuchen und einen Sensibilitätstest durchführen, um zu beurteilen, welche Behandlungsmethode zur Zahnaufhellung für Sie am besten geeignet ist. Er kann Ihnen auch eine desensibilisierende Zahnpasta zur sofortigen Linderung Ihrer Zahnempfindlichkeit empfehlen. Weitere Möglichkeiten zur Reduzierung der Zahnempfindlichkeit nach der Zahnaufhellung umfassen unter anderem nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel und Produkte, die Fluorid oder Kaliumnitrat enthalten.

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